Münsterländer Parklandschaft
Typisch für die Münsterländer Parklandschaft sind die kleinteiligen Strukturen aus Äckern, Wiesen und Weiden, die durch alte Hecken und Baumreihen voneinander getrennt werden. Auch Feldgehölze, Obstwiesen, Alleen, Wälder oder kleine Bauernwäldchen kennzeichnen die Parklandschaft und sorgen für eine große Vielfalt an Lebensräumen.
Die charakteristische Münsterländischen Parklandschaft entstand im Laufe vieler Jahrhunderte. Die Bauern siedelten zunächst nicht gemeinschaftlich in Dörfern, sondern errichteten Einzelhöfe. Es gab einen Haupthof, zu dem mehrere Unterhöfe gehörten. Auf den Haupthöfen wurden Pfarreien gegründet, aus denen sich erst später kleinere und größere Orte entwickelten.
Die Flächen rund um die Höfe wurden oft mit Hecken von den gemeinschaftlich genutzten Wald- und Weideflächen, den sogenannten Marken, abgegrenzt. Nach der Markenteilung im 19. Jahrhundert fanden sie als Abgrenzung landwirtschaftlicher Flächen ihre größte Verbreitung. In einer vielfältigen, mit Weiden, Äckern und Streuobstwiesen genutzten Landschaft dienten sie vor allem als Einfriedung für das Vieh, aber auch als Windschutz sowie als Lieferant für Einstreu und Brennholz.
Die Parklandschaft mit ihren kulturlandschaftsprägenden Hecken gehört heute zur regionalen Identität des Münsterlandes und ist gleichzeitig zu einer touristischen Marke geworden. Sie ist zudem ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen mit beeindruckenden Vertretern wie Steinkauz, Neuntöter oder Laubfrosch. Diese besondere Kulturlandschaft droht jedoch immer mehr verloren zu gehen.
Inzwischen sind vielerorts zahlreiche Hecken verschwunden, Streuobstwiesen wurden gerodet, Bäche begradigt und Grünland zu Acker umgebrochen. Kleine, vielfach gekammerte Flächen werden zugunsten großer Ackerparzellen aufgegeben.
Das Naturschutzzentrum unterstützt langfristig mit verschiedenen Programmen und informiert über den Erhalt der einzigartigen Münsterländer Parklandschaft und damit den Erhalt dieses wertvollen Lebensraumes. Dazu gehören u. a. folgende:
Gefährliche Schönheit: Herkules
Landwirtschaft auf Naturschutzflächen
