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Kritischer Bestandsrückgang der Kiebitze


Kiebitz
Kiebitz

Es steht schlecht um viele Bewohner der Agrarlandschaft und nährstoffarmen Moore im Kreis Coesfeld. Hierüber Aufschluss gibt exemplarisch die Betrachtung mehrerer für 2024 ausgewiesener „Arten des Jahres“ im Kreisgebiet.

Wie in jedem Jahr wählen Naturschutzorganisationen bundesweit ihre Arten oder Lebensräume des Jahres aus. Das Team des Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. und externe Experten haben ausgewählte Arten und Lebensräume genauer unter die Lupe genommen und geben Einschätzungen zu deren Situation im Kreisgebiet.

So ist die Situation des „Vogel des Jahres 2024“, dem Kiebitz, als sehr kritisch zu betrachten. Der Kiebitz galt einst als Charaktervogelart des Münsterlandes, seine auffälligen Balzflüge und charakteristischen Rufe prägten noch vor wenigen Jahrzehnten die Agrarlandschaft im Kreis Coesfeld. „Seitdem ist der Kiebitz allerdings im freien Fall begriffen, die zunehmend intensivere Landschaftsnutzung lässt ihm keine Nische zum Überleben“, so Corinna Pilch vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld.

So konnten Ornithologen von Naturschutzzentrum, NABU und BUND im Rahmen gemeinsamer Bestandserfassungen in den letzten zwei Jahrzehnten einen Bestandsrückgang von weit über 80% im Kreisgebiet feststellen. Als besonders schwierig stellt sich heraus, dass die Art nahezu ausschließlich außerhalb von Naturschutzgebieten, auf bewirtschafteten Äckern, brütet. Hier ist ein Gelege- und Jungvogelschutz aufwendig und teuer – teils auch nicht erwünscht. Hinzu kommt, dass die zunehmend wärmeren Bedingungen auf Grund des Klimawandels die wenigen verbliebenen Feuchtstellen, die im Brutrevier eines Kiebitzes eine entscheidende Rolle spielen, schnell austrocknen lässt.