Waldklimafonds-Projekt im Venner Moor
Im Rahmen des seit März 2014 laufenden Waldklimafonds-Projektes „Fit für den Klimawandel“ hat die NABU-Naturschutzstation Münsterland gemeinsam mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW Maßnahmen für eine nachhaltige, naturnahe Anpassung feuchter Wälder an Klimaveränderungen entwickelt und setzt diese sukzessive um. Das Naturschutzzentrum konnte in diesem Zuge Maßnahmen zur Wiedervernässung und Reviltalisierung im Venner Moor umsetzen.
Der Waldklimafonds fördert Projekte, die zum Erhalt und Ausbau des CO2-Minderungspotenzials von Wald und Holz sowie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel beitragen. Ziele der Bundesregierung sind, die klimaschädlichen Treibhausgase bis 2030 um 55 % unter das Niveau von 1990 zu senken. Von den Maßnahmen profitiert auch die biologische Vielfalt, weil die Lebensbedingungen für Fauna und Flora deutlich optimiert werden.
Der größte Teil der insgesamt 3,3 Mio. € Förderung wird von den Bundesministerien für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie für Ernährung und Landwirtschaft aus dem Waldklimafonds bereitgestellt. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich mit 10 % an den Kosten, der NABU Deutschland übernimmt einen Eigenanteil von einem Prozent.
www.waldklimafonds.de/
www.fit-fuer-den-klimawandel.de/
www.nabu-naturschutzstation-muensterland.de/aktionen/waldklimafonds.html
www.uni-muenster.de/Oekosystemforschung/forschung/fitfuerdenklimawandel.html
Das Venner Moor im Projekt
Ebenso wie die Feuchtwälder leiden auch die Moore unter dem Klimawandel. Intakte, nicht entwässerte Moore leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie Kohlenstoff speichern. Zerstörte Moore hingegen setzen Kohlenstoff als klimaschädliches Treibhausgas frei.
Konkrete Planungen und Maßnahmenumsetzungen im Venner Moor werden bis April 2018 erfolgen und finden unter der Federführung des Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld in Kooperation mit der NABU-Naturschutzstation Münsterland, Wald und Holz NRW sowie der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster statt.
Projektziele
Zu den prioritären Projektzielen eghören die Optimierung des Wasserhaushaltes und damit die Revitalisierung des Moores.
Das bis in die 1960er Jahre abgetorfte Hochmoor wird von zahlreichen Gräben durchzogen, welche die Niederschläge stetig abführen. Niederschlagswasser wird jedoch dringend für die Erhaltung und Entwicklung verschiedener Moorelebensräume benötigt. Die ehemals baumfreien Übergangsmoore werden zudem durch Gehölzaufkommen stark beeinträchtigt.
Wiedervernässung und Revitalisierung
Während der Projektlaufzeit konnten zahlreiche Maßnahmen zur notwendigen Wiedervernässung und Revitalisierung des Moores umgesetzt werden. Holzspundwände und "Lehmschürzen" wurden eingebaut, vorhandene Dämme ausgebessert, Bäume geringelt und Mahdgut übertragen. Direkt im ersten Winter nach den Maßnahmen zeigten sich im Moor die Auswirkungen der neuen Staue. Große Flächen wurden durch die andauernden Regenfälle unter Wasser gesetzt und der Wasserspeicher des Moores konnte sich füllen. Welche Auswirkungen das genau auf die Torfmoose und den Baumbestand haben wird, zeigt die Zukunft.
Die folgenden Karten stellen die Entwicklungsziele sowie die MAßnahmenkulisse und Planungen vor:
Bisher umgesetzte Maßnahmen (2016):
Torfstich 1
Bild links: Einbau Holzspundwand mit Lehmschürze auf 135 Meter Länge im Oktober 2016
Bild rechts: Einbau Nut und Federbohlen aus Douglasie (2,50 x 0,20 x 0,60) mit Schreitbagger
Einbau „Lehmschürze“ an der wasserabgewandten Seite
Bild links: Übererdung Spundwand mit zuvor ausgekoffertem Torfmaterial
Bild rechts: Neugestaltung/Optimierung Lebensraum Kreuzotter
Ausbesserung Torfdamm mit Sand
Heide-Mahdgutübertragung mit Ehrenamtlichen im Januar 2017 (Erosionsschutz Torfdamm, Optimierung Lebensraum Kreuzotter)
Übergangsmoorbereiche
Zurücknahme der Gehölze durch Ringelung im August 2016
Abschnittsweiser Grabenverschluss
Einbau von einem mit Torf übererdeten Holzstau mit Nut und Feder im Moorbereich (Oktober 2016)