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Vechte


Das FFH-Gebiet Vechte beginnt wenige hundert m hinter dem Quellbereich mit dem Oberlauf der Vechte. Diese durchquert den Kreis Coesfeld in Rosendahl auf einer Länge von ca. 3,5 km in Richtung Norden bis zur Kreisgrenze nach Borken, fließt von dort westlich an Schöppingen vorbei und schließlich Richtung Metelen in den Kreis Steinfurt. Das FFH-Gebiet umfasst eine Fläche von 139 ha und weist vor allem im Bereich der Kreise Borken und Steinfurt naturnahe Abschnitte mit intakten Auenbereichen auf. Im Kreis Coesfeld ist das Gewässer überwiegend begradigt, besitzt jedoch auch hier schon faunistische Bedeutung. Die Vechte beherbergt eine für das westfälische Tiefland herausragende und auch landesweit sehr bedeutsame Population der Groppe (Cottus gobio RL */3). Im Zuge der 2003 durch die LÖBF/Landesanstalt für Fischerei durchgeführten Elektrobefischung wurde auch das meist mit der Groppe in Gesellschaft vorkommende Bachneunauge Lampetra planeri (RL 3/3) im Gewässer nachgewiesen.

Im Jahr 2001 wurde im Flusslauf nördlich von Darfeld ein Sohlabsturz in eine Sohlgleite umgewandelt. Durch diese Umbaumaßnahme können nicht nur die Groppe und das Bachneunauge wieder flussaufwärts wandern. Auch für die Wanderbewegungen vieler im Wasser und in der Gewässersohle
lebender Kleinorganismen wie Flohkrebse, Libellenlarven oder Köcherfliegenlarven wurde der Weg zumindest in diesem Abschnitt wieder frei gemacht. Heute gefährden Nährstoff- und Sedimenteinträge aus der Landwirtschaft oder den Siedlungen die natürlichen, ökologischen Funktionen der Fließgewässer. Eine Verbesserung der Wasserqualität kann u.a. durch die Anlage extensiver oder ungenutzter Uferrandstreifen erreicht werden.

Groppe (Cottus gobio),
Syn.: (Mühl-)Koppe, Breitschädel - (RL */3, BRD 2), FFH Anhang II-Art Groppen sind Kleinfische mit einer Körperlänge von 10 bis 18 cm. Sie gehören zu den nachtaktiven Bodenfischen, die sich meist dicht am Gewässergrund aufhalten. Tagsüber sind sie unter Steinen oder Wurzeln versteckt. Werden sie aufgeschreckt, sieht man sie im Zickzack kurze Strecken über den Gewässergrund flitzen, um sich dann erneut zu verstecken. Die jungen, frisch geschlüpften Groppen werden meist von der Strömung flussabwärts verdriftet und wandern dann gegen die Strömung wieder flussaufwärts. Da die Groppe aufgrund ihrer Bodenlebensweise nur eine zurückgebildete Schwimmblase besitzt, können schon kleinere Barrieren im Gewässer unüberwindbare Hindernisse bei ihrer Wanderung darstellen.