Stauden statt Tütchen
16.04.2020Samentütchen sind in Mode. Versprechen sie doch, insektenfreundlich zu sein und im Idealfall heimisches Saatgut zu beinhalten und aus der Region zu kommen. Leider kann nicht immer nachvollzogen werden, woher die Samen kommen oder welche Arten enthalten sind. Dazu kommt, dass "Region" ein weitreichender Begriff ist und sich die Bodenverhältnisse auf lokal kleinen Räumen schon deutlich ändern können. Arten passen sich an die lokalen Verhältnisse an. Regionales Saatgut trifft da nicht immer die richtige Zusammensetzung.
Möchte man in seinem Garten etwas Gutes für die Insektenwelt tun, empfehlen wir auf die Samenmischung in Tütchen zu verzichten und besser insektenfreundliche Stauden zu pflanzen. Werden die Arten passend zusammengestellt, kann - anders als mit Samentüten - eine lange Blühzeit im Garten organisiert werden.
Welche Stauden sich im Kreis Coesfeld eigenen, haben wir hier für Sie in einer Einkaufsliste zusammengefasst: Artenvielfalt im Garten - Empfehlungen NZ 2020
In der freien Landschaft sollten Sie grundsätzlich aus Rücksicht auf die heimische, lokal angepasste Flora ganz auf den Einsatz von Samentüten verzichten. Auch das Regio-Saatgut passt vielerorts inhatlich nicht!
Das Naturschutzzentrum unterstützt den Erhalt und die Förderung der lokal heimischen Flora. Dazu nutzt es die Methodik der Mahdgutübertragung in Schutzgebieten. Ein wichtiger Beitrag wird durch die Arbeitsgemeinschaft "Vielfalt am Wegesrand" geleistet, die die letzten noch heimischen Arten kartiert.
Mehr dazu kann hier nachgelesen werden.