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Pflegearbeiten im Nonnebachtal

11.09.2019
Nonnenbachtal Foto: Kerstin Wittjen
Nonnenbachtal Foto: Kerstin Wittjen


Der Erhalt der Vielfalt in der heimischen Kulturlandschaft ist ein wichtiges Ziel im Naturschutz. Dies gelingt oftmals nur durch regelmäßige Pflege der vorhandenen Lebensräume, da diese in der Regel durch die Arbeit der Menschen entstanden sind. Ohne diese Arbeiten würden Wiesen mit Gehölzen zuwachsen, Gewässer verlanden oder sich nicht heimische Pflanzen ausbreiten und die ursprüngliche Vegetation verdrängen.


Aktuell finden solche Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet Nonnenbach Nottulner Berg in Höhe der neuen Brücke der Ortsumgehung statt. Im letzten Jahr wurde das brachgefallene Feuchtbiotop (Eigentümer Gemeindewerke Nottuln) komplett gemäht. Erfreulicherweise haben sich in diesem Jahr neben Schilf Blütenpflanzen nasser Standorte wie Waldengelwurz und Wasserdost eingefunden. In diesem Jahr wird erneut eine Pflegemahd durchgeführt, um die Ackerkratzdistel zurückzudrängen und weitere Blütenpflanzen wie Sumpfdotterblume und Kuckuckslichtnelke zu fördern. Letztere Art hat vor allem vom trockenen Sommer profitiert. Angrenzend zum Nonnenbach hat sich wieder ein dichter Schilfgürtel entwickelt, der in diesem Jahr wieder der Tierwelt als Überwinterungs-Lebensraum dienen kann. Um noch mehr Freifläche zu gewinnen, werden im Hebst von der Einsatzgruppe einzelne Gehölze zurückgeschitten.


Der erneut trockene Sommer spielt den Naturschützern auf diesen schwierigen Flächen in die Karten: Sie sind aufgrund hoher Feuchtigkeit sonst nicht oder nur mit großen Bodenschädigungen für die Pflegearbeiten erreichbar und können zurzeit gemäht werden. Dieses geschieht zum Teil mit Unterstützung eines Landwirtes durch einen Schlepper mit Mähwerk, zum Teil von Hand durch die Einsatzgruppe Naturschutz am Alten Hof Schoppmann mit dem Balkenmäher. Der Aufwuchs verbleibt 1-2 Tage auf der Fläche. So können Insekten in die Randbereiche abwandern, wo Säume ungemäht stehen bleiben. „Die Jahreszeit ist ideal, da die Brutzeit im Gebiet lange beendet ist“ so Thomas Zimmermann vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld. Daher haben sich Flächeneigentümer, Naturschutzzentrum und die Untere Naturschutzbehörde des Kreises abgestimmt, die Fläche nun bei der spätsommerlichen Witterung erneut zu mähen.


Was zunächst wie ein störender Eingriff wirkt, hilft nicht nur seltenen Pflanzen, sondern auch Vögeln wie dem Teichrohrsänger oder Sumpfrohrsänger. Im kommenden Jahr wird über die Ergebnisse der Pflegarbeiten und die Entwicklung im Gebiet weiter berichtet.