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NSG Welter Bach


Welter Bach 1In Folge des verstärkten landwirtschaftlichen Strukturwandels seit den 1960er Jahren wurden schließlich nahezu alle Flächen drainiert.Von den umgebenden Hochlagen drang die Ackernutzung bis in die Niederung des Welter Baches vor. Mitte der 1980er Jahre konnte das Gebiet Welter Bach dank großem Engagement seitens des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes einstweilig sichergestellt und somit die noch vorhandenen Feuchtwiesen vor ihrer vollständigen Vernichtung bewahrt werden. Der Kooperationsarbeit zwischen dem ehrenamtlichen Naturschutz (BUND), dem Amt für Agrarordnung Coesfeld, der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und den ansässigen Landwirten ist es zu verdanken, dass sich inzwischen alle Flächen in öffentlicher Hand befinden und naturschutzgerecht bewirtschaftet werden. Heute sind einige Abschnitte des Welter Baches renaturiert, Ackerflächen in Weiden umgewandelt und Grünlandflächen extensiviert worden. Große Flächen werden seit 1995 mit Galloway-Rindern ganzjährig beweidet. 

Durch die Aufhebung von Drainagen und die Anlage von Blänken und Kleingewässern ist das Schutzgebiet des Welter Baches auch für zahlreiche Wiesenögel optimiert. Insgesamt brüten mehr als 60 Vogelarten im Welter Bachtal, darunter gefährdete Arten wie Wachtel (RL 2/2), Eisvogel (RL 3N/2), Nachtigall (RL 3/3), Schafstelze (RL 3/3), Steinkauz (RL 3N/3), Rebhuhn (RL 2N/3) und Kiebitz (RL 3/3). Für die Bekassine (RL 1N/1N) ist das Bachtal im Frühjahr und Herbst wichtiges Durchzugsgebiet.

Langfristiges Naturschutzziel ist es, dem Welter Bach soweit wie möglich seine natürliche Eigendynamik zurückzugeben. Der Welter Bach mündet im östlich angrenzenden Naturschutzgebiet in den Karthäuser Mühlenbach. Das Schutzgebiet ist durch befestigte Wirtschaftswege erschlossen, von denen man gute Einblicke in das Bachtal mit seinen Feuchtwiesen bekommt.