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NSG Hehrburg


Hehrburg 1Nur etwa 1 km südwestlich von Nottuln liegt das NSG Hehrburg (ca. 3 ha). Der Kern des Gebietes besteht aus mehreren flachen Tümpeln und Kleingewässern, die Anfang der 1980er Jahre inmitten von Ackerflächen in der Aue des Hagenbaches vom Kreis Coesfeld angelegt wurden. Inzwischen hat sich ein vielfältiger Komplex mit Verlandungsvegetation, Schilf-Röhrichten und Weidengebüschen sowie artenreichem Nassgrünland und feuchten Hochstaudenfluren entwickeln können. Die Grünlandflächen werden mit Unterstützung von Landwirten und ehrenamtlichen Helfern im Spätsommer gepflegt. Bemerkenswert ist inzwischen der Nachweis des Breitblättrigen Knabenkrautes (Dactylorhiza majalis, RL 3N/2N). Durch die späte Mahd findet die Orchidee auf dem feuchten Boden gute Wuchsbedingungen. Die vergleichsweise großen Schilfbestände dienen seit einigen Jahren der seltenen Rohrweihe (RL 2N/2N) als Brutplatz. Auch der Laubfrosch (Hyla arborea, RL 2N/2) hat sich im NSG Hehrburg ansiedeln können. 

Rohrweihe (Circus aeruginosus), RL NRW 2, RL D *, Anhang I-Art der Vogelschutzrichtlinie Die Rohrweihe brütet bei uns in gewässernahen Schilfbeständen und Röhrichten. Sie ist etwas größer als ein Mäusebussard, hat im Vergleich zu diesem aber einen schlankeren Körper, schmalere Flügel und einen längeren Schwanz. Die Art segelt oft mit V-förmig angehobenen Flügeln. Im NSG Hehrburg, wo die Art ein weitestgehend ungestörtes Brutgebiet vorfindet, wird das Nest von dem Rohrweihenpaar geschützt in den Schilfbeständen am Boden errichtet. Auf Grund der geringen Größe des Naturschutzgebietes dient auch das Umland zur Nahrungssuche. Zur Überwinterung ziehen die Rohrweihen nach Südwesteuropa und Afrika und sind daher bei uns nur im Sommerhalbjahr zu beobachten. In NRW wird der gesamte Brutbestand auf 120 Paare geschätzt.