NSG Flößwiese am Holtwicker Bach
Nordwestlich von Coesfeld bei Holtwick ist eine alte Flößwiese erhalten (ca. 4,2 ha). Sie stellt zwischen zwei Stauwehren des Holtwicker Baches einen intakten Flößbereich mit feuchtem Grünland und offenen Abzugsgräben dar und ist somit nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus kulturhistorischer Sicht von besonderer Bedeutung.
Flößwiesen waren früher für die feuchten Niederungen des Münsterlandes eine typische Form der Grünlandbewirtschaftung. Die tiefer liegenden Auenwiesen wurden durch Einstau der Bäche regelmäßig überflutet („geflößt“) und somit gedüngt. In den Wiesen wurden Quer- und Abzugsgräben angelegt, so dass ein leiterartiges Gewässersystem entstand. Im Bach wurden regulierbare Stauanlagen eingebaut. Mit der Entwicklung des Kunstdüngers und der allgemeinen Intensivierung der Landwirtschaft wurden die alten Flößwiesen weitgehend zurückgebaut. Reste dieses historischen Bewässerungs- und Düngesystems sind im Kreis Coesfeld ferner noch am Karthäuser Mühlenbach und bei Haus Stapel erhalten. Für die Burg Vischering nimmt man ebenfalls ein ehemaliges Flößwiesensystem an.