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Methode und Hintergrund


„Biologische Vielfalt bedeutet nicht, dass überall möglichst viele Arten wachsen, sondern dass jede Region ihre regionalspezifische und jeder Ort seine lokalspezifische Flora besitzt.“

Zitat aus (PDF): NaturschutzInfo, 1/2014 (S.12-14): Landschaftspflege und Landschaftsentwicklung | Einsaat von artenreichen Wiesen - Naturschutz oder Idylle?, Autor: Thomas Breunig

 

In NRW ist eine Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten in ihrem Bestand gefährdet. Auch, weil es kaum noch ungenutzte Wegränder gibt und viele Arten unter den veränderten Bedingungen keinen Lebensraum mehr finden.

Die Initiative „Kreis Coesfeld blüht auf – Vielfalt am Wegesrand“ ist auf der Suche nach artenreichen Wegrändern und seltenen Pflanzen. „Gute“ Wegränder mit heimischen Arten sollen durch richtige Pflege gefördert und auch für die Weiterentwicklung artenarmer Raine andernorts genutzt werden. Ziel ist es, die genetische Vielfalt der heimischen Flora zu erhalten und zu fördern. Außerdem können ökologisch wertvolle Flächen durch vielfältige Wegränder miteinander vernetzt und der Austausch zwischen lokalen Kleinpopulationen angeregt werden. Auch für die Fauna sind sie wertvolle Nahrungs-, Rückzugs-, Fortpflanzungs- und Überwinterungsmöglichkeit zugleich und dienen als grüne Korridore zwischen verschiedenen Biotopen.

Das Naturschutzzentrum hat für den Erhalt und die Entwicklung vorhandener bzw. neuer artenreicher Wegränder ein Netzwerk im Kreisgebiet aufgebaut.

Dazu zählen die Akteure der Wegrandpflege, wie Gemeinden, Kreis und Straßenbaulastträger. Aber auch ehrenamtliche Unterstützung bei Kartier- und Pflegearbeiten ist wichtig und Bestandteil der Initiative, ebenso wie bereits initiierte Patenschaften.

Mit ehrenamtlicher Hilfe konnten bereits große Teile des Kreises kartiert werden. Aufgrund der Entdeckung der artenreichen Wegränder konnte die Aufwertung erster Säume ermöglicht werden. Dafür favorisiert das Naturschutzzentrum die sogenannte Mahdgutübertragung sowie den Einsatz des Wiesefix.

Mahdgutübertragung

Mahdgutübertragung im Hirschpark, August 2020. Foto: Kerstin WittjenWerden sogenannte Spenderflächen zur Samenreife der Zielarten (z.B. Margerite) gemäht, kann das gewonnene Mahdgut genutzt werden und direkt auf artenarme Flächen übertragen werden. Dort fallen die Samen aus, keimen und sorgen dafür, dass sich heimische Pflanzen auf diesen Flächen wieder ansiedeln.

 

Wiesefix

Erster Einsatz unseres neues Wiesefix. Foto: Naturschutzzentrum.Mit dem Wiesefix werden direkt nur die reifen Samen von den Spenderflächen gesammelt. Eine Art Kehrmaschine streift dabei die locker sitzenden reifen Samen von den Pflenzen ab. Die Pflanzen selbst bleiben stehen. Die gewonnene Samenmischung kann getrocknet und auf ausgewählte Empfängerflächen aufgebracht werden.