Mahdgutübertragung mit Arbeitseinsätzen des Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld auf Ausgleichsflächen der Gemeinde Senden
30.09.2020Auch diese Mahdgutübertragung erfolgte in verschiedenen Arbeitsschritten. Zunächst musste für die artenarme Empfängerfläche eine ortsnahe Spenderfläche gesucht werden. Die Wahl fiel auf einen artenreichen Saum in der Nähe von Albachten, der schon seit einigen Jahren von der NABU-Naturschutzstation Münsterland gepflegt wird. Neben Wiesen-Flockenblume, Margeriten und verschiedenen Wicken kommen hier auch noch mittlerweile selten gewordene Pflanzen wie der Klappertopf und der Mittlere Klee vor. Insgesamt betrachtet handelt es sich hierbei um den europaweit geschützten Lebensraumtyp „Artenreiche Glatthaferwiese“. Der Saum befindet sich entlang eines Wirtschaftsweges. Eine geeignete Spenderfläche steht in der Umgebung von Senden aktuell noch nicht zur Verfügung.
1. Arbeitsdurchgang
Am 23. Juni wurden die Samen der frühblühenden Pflanzen (u.a. Klappertopf, Mittlerer Klee, Margerite, Ferkelkraut, Glatthafer) mit dem kreiseigenen Wiesefix, ein handgeführtes „Samen-Erntegerät“ mit großer Bürste und einem Auffangkorb, eingesammelt.
2. Arbeitsdurchgang
Am 20.08. folgte der zweite Arbeitsschritt: Der Saum in Albachten wurde diesmal mit einem handgeführten, einachsigen Balkenmäher gemäht. Das Mahdgut mit den spätblühenden Blütenpflanzen, wie Vogelwicke, Johanniskraut und Wiesen-Flockenblume, wurde direkt zusammengeharkt, aufgeladen und auf den mageren, niedrigwüchsigen Empfängerflächen in Handarbeit streifenweise locker verteilt.
Der Wiesefix kam diesmal nicht zum Einsatz, da der Spendersaum auch gepflegt werden muss, um langfristig die Artenvielfalt zu erhalten. Ohne Pflegeschnitt würde der Saum schnell „verbrachen“ und sich zu einer Distel-Brennnesselflur entwickeln.
3. Arbeitsdurchgang
Am 30.September wurde schließlich das, mit dem Wiesefix am 23. Juni gesammelte, Saatgut ausgebracht. Dazu wurden Streifen in die Empfängerfläche gefräst, um die Grasnarbe zu öffnen und anschließend die Samen per Hand ausgestreut. Um Bodenkontakt herzustellen, wurden die Streifen im Anschluss gewalzt, so sind möglichst gute Keimbedingungen geschaffen. Nun warten wir auf Regen und sind gespannt, ob im nächsten Jahr bereits ein Erfolg sichtbar ist.