Eine Windmühle für die Daruper
Getreide- und Ölmühlen wurden in früheren Jahrhunderten zur Sicherung der Grundnahrungsmittel flächendeckend im ganzen Münsterland benötigt. An Bächen und Flüssen wurden Wasserräder zum Antrieb der Mühlen installiert. Wenn möglich, wurden Windmühlen auf windreiche Erhebungen erbaut. Für den Bau der Mühlen musste geltendes Recht beachtet und Anträge bewilligt werden.
Die Daruper hatten öfter versucht, an ihren Bachläufen kleine Wassermühlen zu betreiben, die sich aber als unzulänglich erwiesen. So mussten sie ihr Korn bis Nottuln oder Coesfeld transportieren, wobei die Nottulner Mühle im Sommer oft kein Wasser zum Betreiben hatte und Coesfelde weit entfernt lag. Der Hin- und Rücktransport der Getreide- bzw. Mehlsäcke war beschwerlich. Häufig wurden die Säcke auf dem Kopf oder auf dem Rücken der Landleute getragen. Bestenfalls standen Pferd und Wagen zur Verfügung.
1711 bot Victor Ernst von Plettenberg vom Haus Darup deswegen der Regierung in Münster 100 Taler für die Erlaubnis, eine eigene Daruper Windmühle zu betreiben. Die Verwaltungsermittlungen dauerten viele Jahre und der Antragsteller starb – die Mühle wurde nicht gebaut.
Über siebzig Jahre später, im Jahr 1784, gab es einen neuen Antrag von Ludwig Ernst von Bönninghausen. Es gab einen regen Briefwechsel, aber ebenfalls keine Mühle.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde schließlich eine Windmühle auf dem Daruper Berg erbaut, nachdem ein Großbrand Darup fast zerstörte. Genau 1806 hat die (Salm-Horstmarsche) Rheingräfliche Hofkammer „ohnweit des Dorfes auf dem Daruper Berg eine Turm Windmühle mit 2 Mahlgangen bauen laßen, da hier im ganzen Kessl keine Kornmühle vorhanden war.“ Die Mühle sollte dem Wiederaufbau des Ortes dienen.
Bereits 1925 wurde die Mühle wieder abgetragen, heute ist nur noch der Hügel zu erkennen.
Text: Wolfgang Wutzler (Heimatverein Darup), Daruper Landpartie (www.daruper-landpartie.de/qr/qr-08/)
Tipp:
Weitere Informationen zu dieser und anderer Mühlen in Darup hat die Daruper Landpartie zusammengetragen. Mit einem Klick wird auf die Seite "Geschichte der Daruper Mühlen" weitergeleitet.