App

Eine Wiese am Longinusturm

05.06.2019
Eröffnung der Wiese am Longinusturm. Foto: Viola ter Horst
Eröffnung der Wiese am Longinusturm. Foto: Viola ter Horst

Geschaffen durch die traditionelle Landwirtschaft haben artenreiche Wiesen eine große Bedeutung für Insekten und Vögel. Diese Wiesen beheimateten früher durchaus mehr als 30 Pflanzenarten.

Heute ist die Vielfalt der früheren Wiesen nicht mehr in der Fläche vorhanden, sondern fast nur noch in wenigen Wegrändern und Säumen. Die Ansprüche der besonderen "Wiesenarten" an Boden und Umwelt sind in der Regel andere, als die der bewirtschafteten Kulturpflanzen deren Pflege sie häufig unterliegen.

Drei Initiativen möchten Beispiele aufzeigen, wie im Kreis Coesfeld aktiv ein Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt auf Wiesen, Säumen und Äckern geleistet werden kann.

Gemeinsam mit dem Baumberge-Verein e.V., der auf seinen Wandertouren auch über die heimische Natur- und Artenvielfalt informiert, und der finanziellen Unterstützung des Kreises Coesfeld wurde eine Wiese am Longinusturm angelegt.

Nachdem ab Januar 2018 im Bereich der Aussichtsterrasse des Longinusturms Flächen gepachtet wurden, konnte das Gemeinschaftsprojekt des Naturschutzzentrums Kreis Coesfeld e.V., des Arbeitskreises Artenvielfalt (NABU Coesfeld), der Landwirtschaft „Blütenpracht am Wegesrand“ (WLV) und des Baumberge-Vereins mit der Umgestaltung der Fläche beginnen und das gemeinsame Interesse zur Förderung der Artenvielfalt bündeln.

Unter dem Arbeitstitel Artenvielfalt im Kreis Coesfeld - am Wegesrand, auf der Wiese und im Acker – wurden schließlich 450 m2 zu einer naturnahen Glatthaferwiese umgestaltet, deren Bestand kreisweit rückläufig ist. Artenreiche Glatthaferwiesen fördern die Insektenvielfalt und sorgen für ausreichendes Nahrungsangebot für Vögel.

Seit heute informieren kleine Tafeln an der Wiese am Longinusturm über das Projekt, seine Partner und die Ziele. Gemeinsam mit Landrat Dr. Schulze Pellengahr fand ein Pressetermin vor Ort statt.

 

In 2018 umgesetzte Maßnahmen

Abschieben der nährstoffreichen Grasnarbe │ Ausmagern des Oberbodens durch Einbringen von Kalksandsteingrus aus dem nahe gelegenen Steinbruch Fark │Einarbeiten durch einen ortsnahen Landwirt │Zaunbau durch „Einsatzgruppe Naturschutz“ des NZ Coesfeld │Abstimmung einer Artenliste │Grundeinsaat einer regionalen Gräsermischung │ Übertragung von ortsnah gesammeltem Saatgut und daraus vorgezogener Blütenpflanzen│ langfristige Pflegevereinbarungen stellen das Mähen und Abräumen der Wiese sicher