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Baumberge


Buchenwald, Foto: Birgit Stepahn.
Buchenwald, Foto: Birgit Stepahn.

Die Baumberge wurden im Jahr 2007 unter Naturschutz gestellt. Da die Wälder zu den größten, zusammenhängenden Buchenwaldgebieten des Münsterlandes gehören, wurden sie nach Vorgaben der Europäischen Union auf Grundlage der Flora-Fauna-Habitat-Richtline auch als FFH-Gebiet ausgewiesen. Sie sind damit Teil des europaweiten Naturschutznetzes „NATURA 2000“.

Das ca. 397 ha große Schutzgebiet reicht von den Domkuhlen an der nordwestlichen Gebietsgrenze bis zu den Hexenquellen nahe Stift Tillbeck im Südosten. Die prägende Waldgesellschaft ist der Waldmeister-Buchenwald, der hier auf den trockenen bis frischen und basenreichen Böden die typische und standortgerechte Waldgesellschaft ist.

 

Exkursionen in die Baumberge-Region

Alle Veranstaltungen des Naturschutzzentrums in der Baumberge-Region sind dem aktuellen Veranstaltungsprogramm zu entnehmen und unter Veranstaltungen auch online zusammengetragen.

Als PDF liegt es zum Download hier bereit .

 

Einsatzgruppe Naturschutz

Für die praktische Biotop- und Landschaftspflege in den Baumbergen wurde die Einsatzgruppe Naturschutz ins Leben gerufen.

Weitere Informationen über die "Grüne Pflegegruppe" sind hier zu finden.

 

Die Baumberge:

Trockene Höhen, quellreiche Hänge, feuchte Täler…

Beeindruckend sind die zahlreichen Quellen und die zum Teil sehr tief eingeschnittenen Bachtäler, die es in den Randlagen des Höhenzuges gibt. Der Grund für ihre Entstehung ist die besondere Geologie des Naturraumes. Die Baumberge sind aus klüftigem Kalkmergel der Kreidezeit (Untercampan) aufgebaut. Durch die Spalten und Klüfte des Gesteins versickert das Niederschlagswasser recht schnell. Es trifft etwas weiter unten auf wasserstauende Schichten, drängt hier wieder an die Bodenoberfläche heraus und bildet somit die Quellen.

Einige Quellen sind sehr ergiebig und liefern fast das ganze Jahr Wasser. Die höher gelegenen Quellen versickern dagegen meist sehr schnell und schütten nur zu regenreichen Zeiten.

Manche von ihnen werden von zahlreichen kleineren Quellbächen mit Ursprung in den Baumbergen gespeist. Auch die Quellen der Stever und der Berkel befinden sich am Fuße des Baumberger Hügellandes.

Der Höhenzug der Baumberge ist die Wasserscheide zwischen Lippe, Ijssel und Ems.

 

Ein alter Brunnen ist „Drehscheibe“ für die Wanderung der Fledermäuse in der Westfälischen Bucht

Die auf den Kuppen der Baumberge angesiedelten Höfe mussten auf Grund der Wasserarmut in der Höhenlage 40 - 60 m tiefen Brunnen anlegen, um hieraus ihr Trinkwasser zu gewinnen. Einer dieser Brunnen gilt als eines der bedeutendsten Winterquartiere für Fledermäuse in der gesamten Westfälischen Bucht. In den letzten Jahren konnten 12 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen werden! Jährlich überwintern etwa 6.000 Tiere im Brunnenschacht.

Die angrenzenden Waldgebiete sind für seltene Arten wie der Bechsteinfledermaus auch wichtiger Sommer-Lebensraum. Auf der Jagd nach Insekten ziehen sie nachts in den Baumbergen ihre Runden. Für den Schutz der Fledermäuse ist der Erhalt ihrer Quartierbäume (meist ältere, höhlenreiche Bäume) besonders bedeutend.

Informationen über die Feldermäuse der Baumberge sowie der Wälder Nordkirchens gibt es im Faltblatt Fledermäuse im Kreis Coesfeld.

 

Baumberger (Kalk-) Sandstein

Beim Spaziergang wird Ihnen vielleicht das abwechslungsreiche Relief des Höhenrückens auffallen. Es zeugt von alten Sandsteinbrüchen und Mergelkuhlen. In den Baumbergen wird seit dem frühen Mittelalter der hellgraue bis gelbliche, sandige Kalkmergelstein abgebaut.

Der Baumberger Sandstein wurde zunächst für Kirchenbauten verwendet und erst etwa ab dem 14. Jahrhundert zunehmend auch für Höfe und Häuser genutzt. Verwendungsbeispiele sind Schloss Darfeld, Schloss Nordkirchen und in Münster die Fassaden am Prinzipalmarkt. Zahlreiche Bildstöcke sowie viele Fassaden, Fenster- und Türeinfassungen der Höfe im Münsterland sind durch den Sandstein geprägt. Von den ehemals fast 30 Steinbrüchen sind heute noch zwei in Betrieb.

 

Landwehr

Auch die alte Landwehr wird Ihnen bei einem Spaziergang durch die Wälder mehrfach begegnen. Besonders eindrucksvoll ist sie im Südosten des Gebietes, wo sie nahe des Waldrandes verläuft. Es handelt sich hier um einen von Nordwest nach Südost verlaufenden, fast 4,8 Kilometer langen, z.T. aus drei Wällen bestehenden Landwehrwall. Die alte Wehranlage war früher mit dichten Hecken bestanden und bildete vor mehr als tausend Jahren die Grenze zwischen dem Skopingau (Havixbecker Gebiet) und dem Stevergau (Gebiet Nottuln). Die nach der damaligen sächsischen Gaueinteilung errichtete Wallanlage ist noch heute Gemeindegrenze zwischen Nottuln und Havixbeck.